- Ford kündigt eine neue Kooperation mit dem US-Unternehmen DowAska an, es geht um die Entwicklung des Einsatzes von Kohlefaser in der Automobilproduktion
- Ford und DowAska gehören zum amerikanischen Institute for Advanced Composites Manufacturing Innovation, das von der US-Regierung gegründet wurde
- Kohlefaser reduziert das Fahrzeuggewicht und erhöht die Treibstoffeffizienz, bestes Beispiel hierfür ist der neue Ford GT-Supersportler, den Ford kürzlich erst vorstellte
WALLISELLEN, 13. Februar 2015 – Die Ford Motor Company kündigte eine bedeutende neue Kooperation mit DowAska an, dem führenden amerikanischen Anbieter von Kohlefaser-Werkstoffen. Ziel ist die beschleunigte Entwicklung des Einsatzes von Kohlefaser in zukünftigen Ford-Produkten, denn der Leichtbau-Werkstoff Kohlefaser reduziert das Fahrzeuggewicht signifikant und erhöht so die Treibstoffeffizienz – ohne Beeinträchtigung der Fahrzeugstabilität.
Mit der Kooperation werden die Unternehmen Ford und DowAska zum Bestandteil des neu gegründeten Institute for Advanced Composites Manufacturing Innovation, das von der US-Regierung ins Leben gerufen wurde. Das Institut ist Teil eines grösseren Netzwerks für Fertigungsinnovation und wird durch das US-Energieministerium unterstützt.
„Unsere Zusammenarbeit mit DowAksa steigert unsere Potenziale im Bereich Kohlefaser deutlich“, sagte Ken Washington, Ford Vice President, Research and Advanced Engineering. „Wir schaffen eine leistungsfähige Allianz und bringen hoch talentierte Menschen zueinander, die fortschrittliche Materialien für die Automobile der Zukunft entwickeln“.
DowAksa ist ein Joint-Venture der US-amerikanischen Dow Chemical Company und dem in der Türkei ansässigen Unternehmen Aksa Akrilik Kimya Sanayii AS.Ş. – der Zusammenschluss soll die hohen Kosten und die begrenzte Verfügbarkeit von Kohlefaser überwinden helfen, um die Entwicklung von Kohlefaser für Volumen-Fahrzeuge zu ermöglichen.
„Diese Möglichkeit basiert auf der Entwicklungskooperation von Ford mit Dow Chemical und beschleunigt unseren Zeitplan in Bezug auf Kohlefaserverbundwerkstoffe in Serienfahrzeugen“, sagte Jim deVries, Ford Global Manager, Materials and Manufacturing Research. Ford und Dow Chemical kooperieren bereits seit 2012, um kostengünstige Kohlefaser-Verbundwerkstoffe zu entwickeln. Ebenfalls im Jahr 2012 hat das Europäische Ford Forschungszentrum in Aachen (Research Innovation Center Aachen) mit der Erforschung neuer Produktionsprozesse rund um verringerte Zykluszeiten beim Einsatz von Kohlefaser-Komponenten begonnen. Die Ingenieure in Aachen arbeiten dabei eng mit ihren Kollegen in den USA zusammen.
„Die Technologie und die Fertigungskompetenz von DowAksa werden dazu beitragen, die Hürden für den Einsatz von Kohlefaser-Verbundwerkstoffen in der Grossserien-Produktion zu überwinden“, sagte Douglas Parks, Board-Member bei DowAksa und Mitbegründer des Institute for Advanced Composites Manufacturing Innovation. „Das neue Institut bietet eine kollaborative Plattform, um Fortschritte zu beschleunigen“.
Gewichtsreduktion gehört zu den wirkungsvollsten Massnahmen, um Effizienzsteigerungen zu erzielen. Vom Einsatz fortschrittlicher Leichtbaumaterialien profitieren sämtliche Fahreigenschaften, angefangen bei der Beschleunigung und dem Bremsen über das Handling bis hin zur Sicherheit und der Verbrauchseffizienz. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist der neue Ford GT, der vor wenigen Wochen erst auf der North American International Auto Show (NAIAS) präsentiert wurde. Bei diesem Performance-Fahrzeug werden bereits modernste Verbundwerkstoffe und Kohlefaserelemente eingesetzt. Kohlefaser eignet sich dank seiner hohen Steifigkeit hervorragend als tragende Grundstruktur für die Fahrwerkskomponenten. Im Ford GT werden sie sowohl vorne als auch hinten von Aluminium-Hilfsrahmen geführt. Hierdurch erreicht der Sportwagen ein Leistungsgewicht, das zu den besten seiner Klasse zählt. Auch die Passagiere werden von einer Fahrgast-Sicherheitszelle aus Karbon geschützt. Im Vergleich mit Stahl bieten Kohlefaserwerkstoffe einen Gewichtsvorteil von mehr als 50 Prozent.
Ein weiteres Beispiel für Leichtbauweise mit gewichtssparenden Materialien wie Aluminium, Magnesium und Kohlefaser-Verbundwerkstoffen ist der US-amerikanische Ford Leightweigt Fusion Concept. Das Fahrzeuggewicht dieser Studie konnte gegenüber dem regulären Basismodell um nahezu 25 Prozent reduziert werden. Die Erkenntnisse aus dieser Studie könnten in Zukunft beispielsweise in die Serienproduktion des Ford Fiesta einfliessen.
Ford und DowAksa arbeiten darüber hinaus auch an der energieeffizienten Produktion von Kohlefaser-Komponenten sowie an Recyclingverfahren zur Wiedergewinnung der wertvollen Rohstoffe, die für den Einsatz von Kohlefaserwerkstoffen notwendig sind.
Bilder: http://media.ford.com/content/fordmedia/feu/en/news/2015/02/12/ford-accelerates-carbon-fibre-research-to-drive-innovation-in-ma.html