• Gemäss verbreiteten Klischeevorstellungen sind Ingenieure eher wenig gefühlsbetont
• Studie von Ford zeigt erstmals, dass soziale und emotionale Kompetenz fast ein Drittel der Effektivität eines Mitarbeiters ausmachen
• Ford startet in Europa ein Mitarbeiter-Training im Bereich emotionaler Intelligenz

Wallisellen, 27. März 2017 – Ford wird für Mitarbeiter in Europa eine Fortbildung im Bereich der emotionalen Intelligenz anbieten. Der Kurs wird von der RWTH Aachen (Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule) durchgeführt.

„Üblicherweise werden Ingenieure als Personen mit technologischem Fachwissen angesehen, gemäss den Klischeevorstellungen verfügen sie hingegen weniger über Emotionalität und Phantasie“, sagte Prof. Richard Boyatzis von der Case Western Reserve University in Ohio, USA. „Aber tatsächlich arbeiten Ingenieure in multidisziplinären Teams mit unterschiedlichsten Menschen. Soziale Fähigkeiten spielen also eine grosse Rolle“.

Eine aktuelle Studie unter Ford-Ingenieuren konnte nun zeigen, dass Zuhören, Verständnis und inspirierende Kollegen bis zu 31 Prozent der Effektivität eines Mitarbeiters ausmachen. Gefragt wurde, wie sehr die Ingenieure ihren Arbeitsplatz schätzen und wie sie zusammenarbeiten, etwa bei der Entwicklung von Ideen für die Zukunft. Die Studie kam ausserdem zu dem Ergebnis die Möglichkeit, das Begeisterungspotenzial von Ingenieuren für Projekte vorherzusagen, in Abhängigkeit dazu, wie gut diese Projekte zuvor kommuniziert wurden.

„Bei emotionaler Intelligenz handelt es sich um die Fähigkeit, unterschiedlichste Emotionen bei sich selbst und anderen zu erkennen und zu wissen, wie man damit umgehen kann“, sagte Rocio Luna, Team Coach und Mediator, Training and Consulting e. V., Ford of Europe. „Wir möchten unseren Ingenieuren helfen, ihre eigenen Gefühle besser zu verstehen und die Emotionen von anderen besser einzuschätzen. Denn unzufriedene Personen verursachen eher mal Probleme, während zufriedene Mitarbeiter über eine viel höhere Motivation verfügen“.

In einer Zeit, in der die Bedeutung von künstlicher Intelligenz und Robotern zunimmt, wird erwartet, dass die Menschen sich auf Fähigkeiten zu konzentrieren, die künstliche Intelligenz naturgemäss nicht replizieren kann, dazu zählen etwa Verständnis, Motivation und die Interaktion mit Menschen*. Das Unternehmen Ford betreibt ein Netzwerk von zehn Forschungszentren rund um den Globus, darunter in Köln-Merkenich, Dunton (England) und Golcuk (Türkei). An allen diesen Standorten sind weltweit rund 25.000 Ingenieure beschäftigt.

In Köln-Merkenich hat Ford erst vor kurzem ein so genanntes „Innovation Hub“ eröffnet, das den Mitarbeitern auf Wunsch spezielle Workshops anbietet, die Trainings dienen der Kreativität, dem Zugang zu Forschung und Informationen sowie der Patentberatung.

„An vielen Fachhochschulen für Ingenieure wird die emotionale und soziale Intelligenz leider nur flüchtig zum Thema gemacht. Aber die Unternehmen stehen vor einer Motivationskrise. Bis zu drei von vier Mitarbeitern engagieren sich heutzutage nicht genügend im Rahmen ihrer Tätigkeit. Unsere Forschung zeigt, wie wichtig Emotionen bei der Arbeit wirklich sind“.

* https://hbr.org/2017/02/the-rise-of-ai-makes-emotional-intelligence-more-important