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Handys, Sportartikel und bald auch Autos: Ford nutzt den innovativen Werkstoff Graphen erstmals für Fahrzeugteile

  • Graphen ist ein Material, das beispielsweise in Mobiltelefonen verwendet wird, bald wird Ford wird diesen innovativen Werkstoff für Fahrzeugteile einsetzen – erstmals im Bereich der Automobilindustrie
  •  In Kooperation mit Eagle Industries und XG Sciences hat Ford einen Weg gefunden, mit einer sehr geringen Menge an Graphen grosse Fortschritte bezüglich Leichtbau, Wärmeleitfähigkeit und Geräuschminderung zu erzielen
  • In Fahrzeugen ermöglicht das leichte und stabile Graphen eine gewichtssparende Geräuschdämmung ohne den bislang üblichen Mehraufwand an Material

Wallisellen, 11. Oktober 2018 – Das Material befindet sich in Handys und sogar in einigen Sportartikeln – und bald kommt es zum ersten Mal in Fahrzeugen zum Einsatz. Die Ford Motor Company hat die Verwendung von Graphen angekündigt, einem extrem dünnen Nanomaterial mit zweidimensionaler Kohlenstoffstruktur.

Von einigen Ingenieuren wird Graphen als „Wundermaterial“ bezeichnet, denn Graphen ist 200-mal stärker als Stahl und eines der leitfähigsten Materialien der Welt. Darüber hinaus hat der innovative Werkstoff exzellente Schallschutzeigenschaften und ist dabei sehr flexibel. Graphen ist nicht für jede Anwendung wirtschaftlich rentabel, aber Ford hat in Zusammenarbeit mit den Unternehmen Eagle Industries und XG Sciences einen Weg gefunden, kleine Mengen in Tankverkleidungen, Pumpen- und Motorabdeckungen zu verwenden. Erst kürzlich hat Graphen auch als neuer Grundstoff für Lacke, Polymere und Batterien einige Aufmerksamkeit in der automobilen Fachwelt erhalten.

„Der Durchbruch ist nicht das Material selber, sondern die Art und Weise, wie wir es verwenden“, sagte Debbie Mielewski, Ford Senior Technical Leader, Sustainability and Emerging Materials. „Wir sind in der Lage, mit einer sehr kleinen Menge, weniger als einem halben Prozentanteil am verbauten Material, signifikante Verbesserungen in Bezug auf Haltbarkeit, Schalldämmung und Gewichtsreduzierung zu erreichen – Anwendungen, auf die sich andere Mitbewerber nicht konzentriert haben.“

Graphen wurde erstmals im Jahr 2004 isoliert, aber tatsächliche Durchbrüche bezüglich der Anwendung sind relativ neu. Das erste Experiment, Graphen zu isolieren, wurde unter Verwendung von Bleistiften, die Graphit enthielten, und eines Stücks Klebeband gemacht. Der Klebestreifen wurde verwendet, um einlagige Kohlenstoffschichten abzuziehen.

Dieses Experiment wurde 2010 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Im Jahr 2014 begann Ford mit Zulieferern zusammenzuarbeiten, um das neuartige Material zu untersuchen und es in Testläufen mit Autoteilen wie Tankverkleidungen, Pumpen- und Motorabdeckungen zu testen. Im Allgemeinen ist die Geräuschdämmung im Fahrzeuginneren stets mit zusätzlichem Material und Gewicht verbunden, aber mit Graphen ist das Gegenteil der Fall.

„Eine kleine Menge an Graphen macht in diesem Fall einen grossen Unterschied und hat einen signifikanten Einfluss auf die Schallabsorption“, sagte John Bull, Präsident bei Eagle Industries.

Das Graphen wird mit Schaumbestandteilen gemischt. Tests, die von Ford und Zulieferern durchgeführt wurden, ergaben eine 17-prozentige Verringerung des Geräuschpegels, eine 20- prozentige Verbesserung der mechanischen Eigenschaften und eine 30-prozentige Verbesserung der Wärmefestigkeit im Vergleich zu Schaumbestandteilen ohne Graphen.

„Wir sind begeistert von den Leistungsvorteilen, die unsere Produkte anderen Unternehmen wie Ford und Eagle Industries bieten können“, sagte Philip Rose, CEO, XG Sciences. „Die Zusammenarbeit mit der innovationsfreudigen Ford Motor Company zeigt das Potenzial von Graphen für verschiedene Anwendungen. Wir freuen uns darauf, unsere Kooperation auf andere Einsatzgebiete auszuweiten und weitere Produktverbesserungen zu entwickeln.“

Der Werkstoff Graphen wird voraussichtlich ab Jahresende beim Ford Mustang, beim Ford F-150 und später auch bei weiteren Ford-Fahrzeugen zum Einsatz kommen.

Über Eagle Industries

Eagle Industries Inc. hat seinen Sitz in Wixom, Michigan, USA und ist ein führender Anbieter, der NVH-Komponenten für den Automobilbereich und weitere Branchen entwickelt und produziert. Für nähere Informationen besuchen Sie bitte www.eagleindinc.com

Über XG Sciences

Mit Hauptsitz in Lansing, Michigan, USA, ist XG Sciences, Inc. ein global führender Zulieferer von Graphen, Nano- und Verbundwerkstoffen für Grossunternehmen. XG Sciences bedient über 1.000 Kunden in 47 Ländern. Nähere Informationen finden Sie unter www.xgsciences.com

Die Ford Motor Company

Die Ford Motor Company, ein weltweiter Automobilhersteller und Mobilitätsanbieter mit Firmensitz in Dearborn, Michigan (USA), produziert und vertreibt Fahrzeuge der Marken Ford und Lincoln in sechs Kontinenten mit ungefähr 201.000 Mitarbeitern und in 62 Werken weltweit. Zum Kerngeschäft des Unternehmens gehören Konstruktion, Fertigung, Marketing, Serviceleistungen und Finanzierung von Autos, LKW, SUV und Elektrofahrzeugen der Marke Ford sowie von Fahrzeugen der Luxusklasse der Marke Lincoln. Gleichzeitig verfolgt der Konzern mit der Sparte Ford Smart Mobility neue Geschäftschancen, um führend in den Bereichen Konnektivität, Mobilität, autonome Fahrzeuge, Kundenservice, Daten und Analytik zu werden. Zusätzlich bietet die Firma Finanzdienstleistungen durch die Ford Motor Credit Company an. Weitere Informationen zur Ford Motor Company und deren weltweiten Produkte finden Sie unter www.corporate.ford.com

 

Ford of Europe

Ford Europa produziert, vertreibt und serviciert Fahrzeuge der Marke Ford in 50 Märkten und beschäftigt dabei in den eigenen Niederlassungen rund 52.000 Mitarbeiter und weitere 66.000, inkludiert man Joint Ventures und unkonsolidierte Geschäftsbereiche. Neben der Ford Motor Credit Company gehören die Ford Customer Service Division und 24 Werkniederlassungen (16 im Eigenbesitz und 8 Joint Ventures) zu Ford Europa. Die ersten Ford-Fahrzeuge in Europa wurden bereits 1903, dem Gründungsjahr der Ford Motor Company, assembliert und vertrieben. Die Produktion startete 1911.

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