• Das neue Unternehmen unter Leitung von Sherif Marakby soll die Entwicklung von Roboter-Fahrzeugen vorantreiben und die Marktchancen nutzen
• Ford will bis zum Jahr 2023 insgesamt vier Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von autonom fahrenden Autos investieren
• Ford ist der erste Automobilhersteller, der selbstfahrende Fahrzeuge in der US-Hauptstadt zu Forschungszwecken auf die Straße bringt
• Eines der Ziele ist es herauszufinden, welche Geschäftsmodelle sich auf autonomer Mobilität aufbauen lassen

KÖLN, im Herbst 2018 – Die Ford Motor Company hat die Gründung der Ford Autonomous Vehicles LLC bekannt gegeben. Die neue Organisation soll die Entwicklung von selbstfahrenden Fahrzeugen einschließlich ihrer Markteinführung vorantreiben. Ziel ist es, sich bietende Marktchancen bestmöglich zu nutzen. Das neue Unternehmen ist in den USA eingetragen und auf dem Corktown-Campus von Ford in Detroit ansässig.

Sherif Marakby, derzeit als Vizepräsident von Ford für autonome Fahrzeuge und elektrifizierte Fahrzeuge verantwortlich, übernimmt die Aufgabe des CEO (Chief Executive Officer). Er berichtet an das Board of Directors unter dem Vorsitz von Marcy Klevorn, Leitender Vizepräsident von Ford und Präsident des Geschäftsbereichs Mobility. Ford will bis zum Jahr 2023 insgesamt vier Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von autonom fahrenden Autos investieren.

Darin enthalten ist die Übernahme von Argo AI, die Ford im Februar 2017 angekündigt hatte und die mit einer Milliarde US-Dollar zu Buche schlägt. Argo AI ist ein auf künstliche Intelligenz und Robotik spezialisiertes Start-up-Unternehmen aus Pittsburgh (USA).

„Ford hat im Bereich des autonomen Fahrens enorme Fortschritte in der gesamten Wertschöpfungskette gemacht – von der Fahrzeugentwicklung über die Erarbeitung von Geschäftsmodellen bis hin zu wichtigen Erfahrungen bei der praktischen Anwendung“, sagt Jim Hackett, Präsident und CEO der Ford Motor Company. „Jetzt ist der Zeitpunkt, um unsere Teams bestmöglich für die Zukunft zu positionieren.“

Ford testet autonome Fahrzeuge jetzt auch in Washington D.C.

Nachdem die Ford Motor Company autonom fahrende Fahrzeuge bereits auf öffentlichen Straßen in Detroit, Pittsburgh und Miami testet, weitet der Konzern die Praxisversuche nun aus: Als erster Automobilhersteller überhaupt testet Ford selbstfahrende Autos fortan auch in Washington D.C. Sie kommen zunächst in ausgewählten Stadtteilen der US-amerikanischen Hauptstadt zum Einsatz. Im Laufe des nächsten Jahres soll dann das Einsatzgebiet ausgeweitet und dabei auch das Regierungsviertel – also der Innenstadtbereich – miteinbezogen werden.

„Wir verstehen den Praxistest in Washington als eine enorme Chance, denn Washington ist einer der größten Märkte der USA mit einer hohen Zahl von Pendlern. Überdies besuchen jedes Jahr Millionen Touristen die Stadt“, sagt Sherif Marakby. „Wir wollen mit diesem Feldversuch unter anderem herausfinden, welche Geschäftsmodelle sich auf autonomer Mobilität aufbauen lassen und wie sich diese innovative Art der Mobilität auf die Verhaltensweisen der Menschen und ihre Lebensumgebung auswirkt.“

Hinzu kommt: Der Betrieb von selbstfahrenden Fahrzeugen setzt eine solide Rechtgrundlage voraus. In der US-Hauptstadt hat der Gesetzgeber nun die Möglichkeit, selbstfahrende Fahrzeuge in der Realität zu sehen und zu erleben. Diese Konstellation betrachtet Ford auch als Chance für eine beschleunigte Verabschiedung der regulatorischen Rahmenbedingungen.

„Die Oberbürgermeisterin der Stadt, Muriel Bowser, und ihre Behörden sind große Befürworter unserer Mobilitätsinitiative. Washington ist die erste Metropole in den USA, die zum Testfeld für miteinander vernetzte autonome Fahrzeuge wird“, so Marakby weiter.

„Autonomes Fahren schafft neue Möglichkeiten und bedeutet zugleich auch Veränderungen. Wir arbeiten eng mit den Behörden in Washington D.C. zusammen, um uns auf diese Veränderung vorzubereiten. Der Zugang zu Mobilitätsdienstleistungen, die auf selbstfahrenden Fahrzeugen basieren, ist aus unserer Sicht speziell mit Blick auf den Pendelverkehr und den Einzelhandel von entscheidender Bedeutung.“

Partner von Ford beim Praxistest in Washington sind Argo AI und die D.C. Infrastructure Academy. Dieses zu Beginn des Jahres gegründete Ausbildungszentrum bereitet Washingtoner Bürgerinnen und Bürger auf unterschiedliche Tätigkeiten und Jobs vor – darunter auch auf das Monitoring der autonomen Fahrzeuge, sobald sie auf den öffentlichen Straßen Washingtons unterwegs sind.

Mittelfristig sollen auch Menschen in der Wartung der autonomen Fahrzeuge von Ford geschult werden. Diese städtischen Trainingsmaßnahmen werden durch Angebote des Ford Automotive Career Exploration Programms ergänzt und von mehreren lokalen Handelspartnern der Marke unterstützt.

Um die autonome Fahrzeugflotte vor Ort professionell betreuen zu können, hat Ford in einem Stadtteil von Washington einen eigenen „Autonomous Vehicle Operations Terminal“ eingerichtet. Dort werden die Fahrzeuge über Nacht geparkt und gewaschen, die Sensoren gereinigt und mögliche technische Probleme behoben.

Seit März: Ford weitet Feldversuch auf Miami aus

Ein weiterer Feldversuch von Ford in Miami geht seit März dieses Jahres der Frage nach, welche Dienstleistungen sich künftig rund um das Thema autonomes Fahren anbieten lassen. Miami ist die fünftgrößte Stadt der USA und wurde von Ford bewusst für die Tests ausgewählt, denn die Metropole gehört zu den Top Ten der am meisten überlasteten Städte der Welt. Berufspendler verbringen dort durchschnittlich 64 Stunden pro Jahr im Stau – das sind fast zehn Prozent ihrer gesamten Fahrzeit. Erste Ergebnisse des Miami-Feldversuchs werden nun in den Testaufbau in Washington einfließen.